Pressemitteilung:
Schmiererei offenbart Respektlosigkeit und Ignoranz
Es sind leider nicht nur die nach rückwärts oder nach rechts Orientierten, die sich befugt fühlen, die Mutigen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus für ihre Interessen zu benutzen. Die aktuelle Schmiererei am Mahnmal für Widerstand und Zivilcourage kam vermutlich eher vom linken politischen
Rand. Doch auch diese Schmiererei offenbart fehlenden Respekt vor der historischen Leistung der Mutigen im Widerstand gegen den NS-Staat, fehlendes kognitives Verständnis für die extremen historischen Bedingungen der damaligen Situation und fehlende Ambiguitätstoleranz.
Dass die historischen Dinge komplizierter liegen, dass sie eine differenzierte Betrachtung verdienen, dass man genauer hinschauen und das Vetorecht der Quellen respektieren muss, das gerät hier gegenüber dem moralischen Urteil von gut oder böse, schwarz oder weiß in den Hintergrund. Diese offensichtliche Ignoranz sowie das Bedürfnis, sich selbst als im alleinigen Besitz der Wahrheit zu inszenieren, verführen zu solchen unsinnigen wie hilflosen Aktionen. Denn Antisemitismus lässt sich damit nicht überwinden. Die Überwindung des Antisemitismus bleibt auf allen gesellschaftlichen Ebenen eine facettenreiche Daueraufgabe, die differenzierte Anstrengung, hohe Reflexionsbereitschaft
und konsequentes Handeln erfordert.
Die vollständige Pressemitteilung können Sie hier nachlesen.